G’schmackiges Bratl, knusprige Tommerl

Ein Besuch beim BULLDOGWirt in Hof bei Straden ist aus zweierlei Hinsicht ein besonderes Erlebnis: Zum einen kredenzt Chefkoch Martin Wiedner Köstlichkeiten der Region aus heimischen Produkten, zum anderen gibt es in und um das Restaurant ein Museum, das so gut wie alles ausstellt, was der Mensch je erzeugt hat. Doch das wird in einem anderen Blogpost behandelt. Hier geht es um die beeindruckende Küche, die so einfach und doch so schmackhaft sein kann.

Martin Wiedner begrüßt uns herzlich. In der Küche des Oststeirers lodert ein Feuer in einem alten Holzofen und erhitzt die Umluft im Raum auf Hochsommertemperaturen. Trotz der Hitze und des Ruhetags zeigt der charmante Oststeirer keine Müdigkeit: Sofort beginnt er mit der Zubereitung eines “Ofenbratls”, ein Schweinsbraten aus der Region um Straden. In einer großen Rein erhitzt er ein wenig Wasser, danach nimmt er das riesige Stück Schulterfleisch vom Schlachthof Scharfy und legt es in das kochende Wasser. Dadurch wird die Fettschicht mürber, nach ca. 15 Minuten schneidet er sie mit einem scharfen Messer ein.

Gewürzt mit Salz, Pfeffer, Knoblauch und Kümmel, die nach Gefühl abgemessen wurden, kommt das Fleisch ins Wasserbad. Zwiebeln, Lauch und Suppengemüse werden beigemengt und das Bratl wird für mehr als zweieinhalb Stunden ins Rohr geschoben.

Während wir auf das Bratl warten, bereiten wir mit Martin Wiedner ein “Arme-Leute-Essen” vor. Das sogenannte “Tommerl” ist eine Palatschinkenart aus Mehl, Salz und Mineralwasser. Martin verwendet dazu heimisches Heidenmehl (Buchweizenmehl). Die gusseiserne Pfanne wird mit Schweineschmalz eingefettet, der flüssige Teig eingefüllt und mit einer kreisenden Bewegung in der Pfanne verteilt. Während wir am heißen Herd stehen, schauen hin und wieder Mama und Papa des Kochs herein und kosten die frischgebackenen Tommerl. Diese isst man unter anderem zu einer Schwammerlsuppe (mit Sterzpudding) dazu, brockt sie in eine Saure Suppe oder kreiert – wie das Blogmobil-Team – eine süße Variante: Tommerl mit dem köstlichen Ribisel-Uhudler-Kompott aus selbst angebautem Uhudler, das der Koch besonders gerne verwendet.

Während wir noch das Dessert kosten und aufs Bratl warten, werden uns frischer Sturm und Uhudlersekt eingeschenkt. Nebenbei öffnet Martin den Deckel zu seinem Weingartenpfirsichparfait.

Fast satt wird der Schweinsbraten mit Sauerkraut, darüber Grammeln, mit Kräuterknödeln und Bratensauce angerichtet. Ein Gedicht, dessen Komposition ganz aus heimischen Produkten besteht.

Der BULLDOGWirt ist kulinarisch absolute Spitze. Aber nicht nur das Essen wird hier groß geschrieben, sondern auch die Herzlichkeit. Seit mehr als 100 Jahren gibt es den Familienbetrieb bereits – eine Institution guten Geschmacks.

Homepage: http://www.bulldogwirt.at/
Facebook: https://www.facebook.com/pages/BULLDOGWirt/129502040457806         Tel: 03473/8267
Mail: bulldogwirt@aon.at

Posted by Kevin Recher

Kevin Recher *1990, hat einen Abschluss in Journalismus und Public Relations und studiert Religionswissenschaften an der Universität Graz

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